Der verlorene Weihnachtsstern
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Dicke Schneeflocken fallen vom Himmel und machen die anbrechende Nacht beinahe wieder hell. „Sieht aus wie Zuckerwatte“, denkt sich der kleine Paul, wie er so aus dem Fenster schaut. „Ab ins Bett, es ist höchste Zeit!“, tönt es aus der Küche. Mama, wer sonst. Doch Paul kann einfach noch nicht ins Bett gehen, viel zu sehr beschäftigt ihn eine Frage: Was soll er nur Mama und Papa zu Weihnachten schenken? In drei Tagen ist Heiliger Abend. Natürlich könnte es sich Paul einfach machen und auf das Christkind vertrauen, es ist ihm aber wichtig, dass auch etwas von ihm unterm Baum liegt. Papa mag Sport, Mama mag Musik, beide mögen gutes Essen. Die Auswahl in den Geschäften ist riesig und viel Taschengeld hat Paul nun doch nicht gespart. Einen Fußball für den Papa vielleicht? Eine schöne CD für Mama? „Ach, ich weiß nicht“, denkt sich Paul, „mir fällt nie was Tolles ein!“. Plötzlich steht seine Mutter in der Tür, beinahe etwas böse. Licht aus, rein ins Bett und das Problem auf morgen vertagt.
Drei Tage später….
Paul sitzt mit seinen Eltern am Mittagstisch, Hunger hat er keinen. Das ist ordentlich in die Hose gegangen. Es ist Heiliger Abend, die Geschäfte haben bereits zu und er hat immer noch kein Weihnachtsgeschenk für seine Eltern. Paul ist sauer auf sich selber. Er lässt das Essen stehen und verkriecht sich in sein Zimmer. Mit seiner Rennautobahn versucht er den Ärger zu vertreiben. So vergeht recht schnell eine Stunde, als plötzlich jemand an Pauls Tür klopft. Die Tür geht auf und seine Mutter schaut ins Zimmer. „Paul es ist Zeit, wir stellen die Krippe auf!“ Das hatte Paul im Ärger ganz vergessen. Jedes Jahr am 24. Dezember stellen Paul und seine Eltern am Nachmittag gemeinsam die Krippe auf. Eine wunderschöne Krippe, mit einem Stall, daneben ein Wirtshaus und vielen kleinen Bäumen. Das Schönste ist jedoch der große funkelnde Weihnachtsstern, den Paul immer auf den Stall stellen darf. Der goldene Stern ist von Pauls Oma, die leider schon einige Jahre tot ist. Sie hatte den Stern schon von Ihrer Mama und hat ihn an Pauls Papa weitergegeben. Immer wieder hat sich Paul gefragt, ob auch er den Stern einmal bekommt? Paul springt auf, an seiner Mama vorbei, und läuft ins Wohnzimmer. Dort steht schon der riesen Karton mit der Krippe, den Figuren und dem Stern. Papa kniet daneben und kramt herum. Ungeduldig wühlt er vor sich hin. „Mist!“, hört Paul seinen Vater sagen. „Was ist los Papa?“, fragt er. „Ich kann Omas Weihnachtsstern nicht finden.“ Das trifft Paul sehr. Über eine Stunde stellt er mit seinem Vater die gesamte Wohnung auf den Kopf. Auch der Keller wird von vorne bis hinten durchgesucht. Nichts. Der Weihnachtsstern bleibt verschwunden. Zu dritt sitzen sie am Tisch: Paul, Mama und Papa. Niemand spricht ein Wort. Omas Stern einfach weg. „Das hat gerade noch gefehlt“, denkt sich Paul. Plötzlich springt er jedoch von seinem Stuhl auf und ohne ein Wort zu sagen verschwindet er in seinem Zimmer. Seine Eltern schauen ihm verdutzt hinterher.
Fast ein halbe Stunde vergeht bis sich Pauls Zimmertür wieder öffnet. „Worüber freust du dich so?“, fragt Pauls Mutter. „Lasst uns endlich die Krippe aufstellen.“, antwortet Paul. Verwundert holt Papa den Karton - gemeinsam bauen Sie die Krippe auf. Dann die Figuren. Den Ochs, den Esel, die Hirten, Maria, Josef und schließlich das kleine Jesu Kind. „Nun fehlt nur noch der Stern.“, sagt Papa traurig. In diesem Augenblick zieht Paul etwas unter seinem Pullover hervor und stellt es auf die Krippe. Als Mama und Papa erkennen, was da steht, beginnen sie zu strahlen. Ein wunderschöner, goldener, Stern aus Karton steht dort. Verziert mit funkelnden Steinen und in der Mitte steht ein Wort: Oma! Ein Weihnachtsstern, von Paul gebastelt.
„Das ist das schönste Weihnachtsgeschenk, das du uns machen kannst!“, sagt Mama und umarmt den stolzen Paul. Vergessen der Ärger um die Geschenke und den verlorenen Stern. Arm in Arm steht die Familie da und bestaunt den funkelnden Stern auf der Krippe. „Und Papa, was sagts du?“, fragt Paul. „Oma hätte den Stern geliebt!“
Das Bastelschachtelteam und alle Mitarbeiter unseres kleinen Bastelgeschäfts in Innsbruck wünschen Ihnen und Ihrer Familie FROHE WEIHNACHTEN!